Der Logos

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. – Joh.1,1 –
Der Begriff Wort der hier im Johannes Evangelium gebraucht wird, bedeutet im griechischen Grundtext: Logos.
Gemeint ist hier Rede, Grund, Gedanke, Denkvermögen, das Berechnen, bekannt auch durch den Begriff logisch, also auch folgerichtig.
Vom Ansatz her ist hier mit diesem Wort (Logos) das Denkvermögen Gottes, die Ausrichtung der Denkrichtung, der Grund den Gott legen will, gemeint.
Neben dem Begriff Logos gibt es noch im Neuen Testament den Begriff Rhẽma: die direkte Anrede, das gesprochene Wort, der Befehl. Und dann wäre da noch Graphẽ: die Schrift, das geschriebene Wort.
Somit ist das Wort bei Johannes Logos= richtungweisend und logisch= berechenbar, also der Grundgedanke unseres Seins. Dann aber will das Wort, also die Schrift= Graphẽ auch Rhẽma= die direkte Anrede sein. Das neue Testament lehrt, dass das Wort von Gott inspiriert, von seinem Geist beseelt ist. Wortwörtlich wird der Begriff „Gottgehaucht“ gebraucht (2.Tim. 3,16).
Also ist das Wort nicht nur Wort, sondern hat Inhalt. Denn in dem Wort ist Leben und dadurch Licht (Joh. 1,4) (richtungweisend, wir wandeln nicht mehr im Dunkeln, nicht in der Unwissenheit). Und es wurde Fleisch (Joh. 1,14), somit in und durch Jesus Christus lebendig – „Begreifbar“.
Der Fehler der sogenannten Theologen, der Dogmatiker ist, dass sie dieses nicht erfassen, nicht begreifen. Sie sehen nicht den Umfang und die Bedeutung des Wortes, spricht dem Logos. Man bleibt beim oberflächlichen Betrachten, eben bei der Schrift (Graphẽ) und hält das dann für die Wahrheit. So also würde man den Teller als Nahrung betrachten und nicht den Inhalt (die Nahrung) selbst. So wunderte man sich über seinen Hunger und anstatt zu essen, redet man eben über den Hunger und wunderte sich darüber das man nicht satt wird. Wer aber das Wort (Logos) begriffen hat, betrachtet nicht mehr den Teller sondern den Inhalt und isst. Derjenige der den Inhalt des Wortes, dass Leben aus dem Geist Gottes ergriffen hat, braucht nicht mehr vom Hunger zu reden. Er kann nun vom Satt sein reden, vom quasi Erleben des Inhaltes – das Leben aus Gottes Geist durch Jesus Christus.
Die Theologen, die Dogmatiker reden und lehren aber den Hunger und nicht das Satt sein. Sie propagieren nur den Mangel!
Der geistliche Mensch der durch die Schrift (Graphẽ) die Anrede (Rhẽma) Gottes vernimmt, kommt zum Logos (Grundlage, Denkvermögen), dadurch zum Leben aus Gott. Somit spielte der Hunger nur noch eine untergeordnete Rolle, man hat das Satt sein erfasst und kann dann von der Fülle, die Jesus schenkt, reden (und leben).
Es geht also beim Wort nicht um das Äussere, die Form sondern um den Inhalt. Und der Inhalt des Wortes, der Schrift, ist die Wahrheit Gottes, seine Denkrichtung. Diese ist nicht das Äussere, sondern der Inhalt – Geistgefüllt.
Hier ist dann die Frage – betrachten wir nur den Teller oder nehmen seinen Inhalt, die Nahrung zu uns?
Darum erinnerte uns der Apostel Paulus auch in 2.Tim. 3,16 daran, dass die Schrift (Graphẽ) von Gottes Geist beseelt/inspiriert ist.
Somit ist die Schrift der Teller und die Wahrheit (das Denkvermögen Gottes) die Nahrung.
Fasse, wer es fassen kann.