Warum ich glaube (mal in aller Kürze)
Nun ja, zugegeben, dass war nicht immer so. Es gab eine Zeit da habe ich an alles mögliche geglaubt – nur nicht an Gott. Die „Frommen“ waren mir damals schon suspekt, weltfremd und sehr engstirnig, ausserdem hatte mein Konfirmandenunterricht nicht gerade viel dazu beigetragen Informationen über und mich für den Glauben zu gewinnen. Es war einfach zu „Kirchlich“ und zu Politisch. Gut das ganze war schnell vorüber und als Belohnung gab es am Ende noch das Geld… .
Danach hat mich so schnell keine Kirche mehr von innen gesehen. Mein Lieblingsort wurde die Kneipe und an die ich dann glaubte waren Johnny Walker und Maria – Mariacron, mein Glaubensbekenntnis lautete Prost.
Dann kamen noch dann und wann Marihuana und irgendwelche Pillen und Tabletten dazu. Letztendlich blieb der Alkohol übrig und ich ging langsam aber sicher den Bach runter.
Ab und zu hatte ich Kontakt mit den „Frommen“, diesmal mit einer besonderen Sorte, die glaubten dass Gott lebt und Jesus die Menschen liebt. Das waren in meinen Augen die total Abgedrehten. Aber – sie hatten etwas was ich in der Kirche damals vermisst habe und was in meinem Leben fehlte: Liebe, einen tiefen Frieden, Zuversicht, Freude. Und das ganze nicht aufgesetzt und auch nicht durch irgendwelche Substanzen hervorgerufen, nein irgendwie kam das von ganz innen, es war echt.
Und so beschloss ich dann 1983 diesen komischen Haufen (eine Baptisten Gemeinde) aufzusuchen. Und so traf ich auf Menschen die es ehrlich mit mir meinten, die mich so annahmen wie ich drauf war. Die mich nicht mit Vorwürfen überhäuften, sondern sich geduldig mit mir und meinen Fragen auseinander setzten. Eine ganz neue Welt tat sich auf. Und an einem Veranstaltungsabend, es war der 17.10.1983, wurde mir dann bewusst das in der Person Jesus Christus alle Antworten auf meine Fragen, aber vor allem die Lebensperspektive für mich zu finden war. Und am Ende der Veranstaltung ging ich zu dem Gastprediger und nach einem Gespräch folgte eine Lebensbeichte, und danach übergab ich in einem Gebet mein Leben Jesus Christus und bat ihn die Führung für mein Leben zu übernehmen. Und das tut Er bis heute, trotz aller Höhen und Tiefen, trotz meines doch oft vorhandenen Eigensinnes. Ich erlebe jeden Tag wie mir das Wort Gottes Hilfe, Orientierung und Trost gibt. Ich erfuhr Seine Hilfe in der Bewältigung meiner Suchtprobleme, und neben den Gruppen gab und gibt mir der Glaube den nötigen Halt. Die Rückbesinnung auf meine Glaubenstaufe (04.12.1983) hilft mir auch oft in Krisenzeiten, denn bei der Taufe ist mir noch einmal sehr deutlich geworden dass mein altes Leben mit Jesus gestorben ist und ich mit Ihm zu einem neuen Leben auferstanden bin (Rö 6).
Klar, ist nicht immer alles eitel Sonnenschein und ich habe auch so manche negative Erfahrung mit Christen und Gemeinden gemacht. Und ich selbst habe so manchen auf die Füsse getreten, bin einige Irrwege gegangen. Letztendlich lernte ich daraus, dass es nicht um die „Frommen“ und irgendwelche Gemeinden/Kirchen geht, sondern einzig und allein um die Person Jesus Christus. Das Er mein Leben in den Händen hält, Er mein guter Hirte ist. Und dass es nicht um irgendwelche Dogmen und Regeln geht, sondern um das Wort Gottes. Die Bibel allein ist die Richtschnur für mein Leben und nicht das was Menschen daraus machen oder was sie meinen als Gesetz daraus machen zu müssen. Die Bibel ist im Grunde selbsterklärend und sie ist auch heute noch hochaktuell. Darum macht es mir auch Spass nicht nur in der „stillen Zeit“ darin zu lesen, sondern sie zu studieren, sich mit ihr auseinander zusetzen, sie zu erforschen ist so zu einem meiner liebsten Hobbys geworden. Darum glaube ich an Jesus Christus, an die Wahrheit Seines Wortes und an die lebendige Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden. Und das ist nicht das organisierte Christentum mit den weltlich angepassten Strukturen, nein das ist die Herausgerufene (grie. Ekklesia), dort wo ER das Haupt der Herausgerufenen [Versammlung] ist und Seine Kinder zusammenkommen:
Apg 2,42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.
Warum ich glaube? Weil ich endlich lebe und mein Leben ein Ziel, einen Sinn hat. Weil nicht mehr irgendein Suchtmittel mein Alltag bestimmt, sondern eine lebendige Hoffnung.